Kapitel 4
Der Abschied von Saroje
Es ist ein heißer Sommertag. Ich sitze vor meinem Zimmerfenster und versuche nicht zu weinen. *Rückerinnerung* - „Lutzi, du bist nun 3 Jahre hier, es ist Zeit das du deine Freiheit bekommst“, sagte Hakaru noch gestern. An das muss ich dir ganze Zeit denken. Saroje und ich haben seit dem kein Wort mehr miteinander gewechselt. Als wie als wäre der Trauer und der Schmerz größer als die Beziehung zu uns. Seit ich jetzt 5 war bin ich hier. Al die Jahre haben Hakaru und Saroje mir gelehrt, wie man kämpft oder wie man schreibt und rechnet sie sind wie eine Familie für mich. Meine Koffer habe ich schon seit Mittag gepackt mit allem Mut den ich hatte um nicht weinend zusammensacke. … Morgen bin ich wieder alleine.. Morgen muss ich wieder für mich selbst sorgen. Es wird schon langsam Abend. Wir sitzen in der Küche und essen zu Abend. Ich kann kaum essen, weder runterschlucken, so groß ist der Kloß in meinen Hals.
-ich kann nicht mehr- *klirr* weinend muss ich in mein Zimmer rennen.
Hakaro hat die Pflicht dazu nichts zu sagen, wie sehr es auch schmerzen sollte, er hört nur auf zu essen und vergräbt sein Gesicht in seine Hände.
Als er im Bett liegt und Schläft kommt Saroje zu mir ins Zimmer. Schluchzend sitze ich wieder vor dem Fenster. Er kommt auf mich zu. Erst jetzt bemerke ich ihn. „Lutzi, ich ..“ hat er noch flüstern können, ehe ich in seine Arme gerannt bin. Ich umarme ihn ganz fest, ganz fest, als würde ich alles nicht wahr haben wollen. Er erwidert die Umarmung. „Lutzi, egal was kommen sollte“, flüstert er mir liebevoll ins Ohr „wir bleiben immer Freunde, was sein wird, nichts wird uns trennen!!!“. Ich lasse ihn los und drehe mich immer noch weinend weg. „Das stimmt nicht!! “, schreie ich, „ Morgen bin weg, ab morgen wirst du mich nie mehr sehen….du wirst hier aufwachsen und ich…., wer weis ob ich überhaupt überlebe“. Ich sehe mich im tiefen Winter im Schnee gehen, gerade noch so und dann breche ich vor Erschöpfung sterbend zusammen. Er dreht mich um packt mich an den Schultern und schaut mich mit einem Entschlossenen Blick an. „Lutzi!! Was sagst du da?“, fragt er. „Es ist doch so, je weiter wir voneinander für längere Zeit entfernt sind, desto schneller geraten wir in Vergessenheit“, schluchze ich. „Vergessenheit!!??? Ich sollte DICH vergessen?“, meint er, „ Wenn ich dich vergessen würde, dann würde mir etwas in meinem gesamten Leben fehlen… die Verbindung zwischen uns..“, ich schaue ihn an, wirklich?.. „Ja! Ich bin ein einsames Einzelkind, ich hatte noch nie einen wahren Freund oder eine Freundin, sie haben mich gemieden, wie l ich so ..anders bin als die anderen, allein schon die Fähigkeit mit dem Gedankenlesen“, flüstert er,,, seit dem du da bist , bin ich glücklicher“. Ich habe aufgehört zu weinen. Er wischt mir das Gesicht mit seinem Handrücken ab. Das ist mutig, denke ich mir, niemand in seinem alter hätte so etwas zugegeben, schon gar nicht einem Mädchen das er mag. Er ist erst 9 und doch schon so Weise. „Ich werde mit dir gehen“, sagt er nun endlich. „Was! Nein, es wäre zwar wundervoll und nett, aber das wird Hakaru dir nie erlauben“, sage ich laut. „Doch, glaub mir, ich werde dich immer wieder finden und wenn ich dann in deiner Nähe bin, werde ich dir immer etwas in Gedanken zu flüstern“, erklärt er. „Das ist genial!“, meine ich. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust. Sein Herzschlag ist ruhig, während mein Herz vor Aufregung Purzelbäume schlägt.